Haltung

Perron 12 ist der UN Kinderrechtskonvention verpflichtet und orientiert sich am Leitbild des Standards von Quality4Children, 2008:

Kinder, die nicht bei ihren Eltern aufwachsen können, müssen die Möglichkeit erhalten, ihre Zukunft so zu gestalten, dass sie zu selbstbewussten, unabhängigen und aktiven Mitgliedern der Gesellschaft heranwachsen. Dafür müssen sie in einem unterstützenden, schützenden und fürsorglichen Umfeld leben, das die volle Entfaltung ihres Potenzials fördert. (Leitbild der Standards von Quality4Children, 2008).

Besonders relevant für unsere tägliche Arbeit sind die Standards 7-18.

http://www.quality4children.ch

Menschenbild

Perron 12 geht in der pädagogischen Arbeit von einem humanistischen Menschenbild aus, ist politisch und konfessionell neutral, steht verschiedenen Kulturen und Ethnien offen und respektiert unterschiedlichen Lebensentwürfe sowie die Eigenständigkeit und die Verschiedenartigkeit der einzelnen Menschen. Da alle Menschen gleichwertig sind, möchten wir ihnen mit Achtung, Verständnis und Akzeptanz begegnen.

Sozialpädagogische Haltung

Wir fühlen uns für die pädagogische Arbeit mit den uns anvertrauten Jugendlichen persönlich verantwortlich.

Die Wirksamkeit unseres Handelns ist überprüfbar. Das Vorgehen basiert auf sozialarbeiterischem Beschreibungs-, Erklärungs- und Interventionswissen, sowie auf dem Wissen von Bezugsdisziplinen (Bsp. Psychiatrie). Der wissenschaftliche Zugang zur Problematik der Zielgruppe ist die Basis für die Gestaltung eines entwicklungsfördernden Milieus.

Durch ein langfristig tragfähiges Beziehungsangebot in einem möglichst natürlichen Lebensumfeld mit konstanten menschlichen Beziehungen soll die/der Jugendliche das tragende Gefühl erfahren, dazuzugehören, einmalig und wertvoll zu sein und mit allen Konflikten akzeptiert zu werden.

Der Schutz und die Integrität der uns anvertrauten Jugendlichen ist unser oberstes Ziel. Wir achten auf eine professionelle Nähe und Distanz und begegnen uns empathisch und mit Wertschätzung. Wir vermeiden aktiv negative Beziehungserfahrungen, problematische Verstrickungen und Retraumatisierungen.

Wir orientieren uns an der systemischen Betrachtungsweise und sehen die uns anvertrauten Jugendlichen als Individuen mit eigenen legitimen biologischen, psychischen und sozialen Bedürfnissen. Sie sind Teil eines Systems, das sich zusammensetzt aus der Herkunftsfamilie, dem erweiterten familiären Systems und dem Umfeld, in dem sich der/die Jugendliche ausserhalb der Familie bewegt. Im Fall von Jugendlichen, die im Perron 12 leben, sind sie zudem Teil der Perron 12 Patchwork-Modell-Familie. Bedürfnisse und spezielle Verhaltensweisen betrachten wir nicht isoliert voneinander, sondern im jeweiligen systemischen Zusammenhang.

Wir fördern die Entwicklung der uns anvertrauten Jugendlichen und der jungen Erwachsenen zu selbständigen Persönlichkeiten und begleiten sie auf dem Weg in ein autonomes Leben. Dabei orientieren wir uns an den vorhandenen und den zu erschliessenden Ressourcen und achten darauf, dass unser Handeln vorhersehbar, transparent und nachvollziehbar ist. Gemeinsam mit den Jugendlichen vereinbaren wir klare, überprüfbare und realisierbare Ziele und unterstützen die Jugendlichen bei der Umsetzung. Die Realisierbarkeit von Aufgaben und Zielen wird regelmässig überprüft und jeweils dynamisch angepasst.